Dienstag, 24. Juni 2008

Igor und Norman auf der Bühne in Neu Isenburg….“Die Lokalbahn“ 22.06.2008


Zum Inhalt in aller Kürze:
Mitte des neunzehnten Jahrhunderts....Ortsvorsteher Hubert Hunkel hat zweieinhalb Schwiegersöhne, die allesamt nicht so recht nach seinem Geschmack sind: Da wäre als erster Theobald, gespielt von Igor – sehr arbeitslos, aber auch sehr fruchtbar und dementsprechend fleißig was die Nachkommenschaft angeht. Zwei kleine Buben hat er schon zustande gebracht und arbeitet ganz offensichtlich mit seiner lieben Frau *backstage* am dritten Enkel, was jedesmal überdeutlich wird, wenn die zwei wieder auf die Bühne rennen, atemlos und ihre Kleider heftig sortierend, wobei sie auch schon mal mit vereinten Kräften versuchen, Theobalds Reißverschluss wieder zu richten….*gg*! Ganz abgesehen davon, dass die lieben Kleinen sich wundern, warum das Bett, in dem sie liegen, während Papa Theobald ihnen eine Gute Nacht Geschichte vorliest, ganz und gar zusammengebrochen ist....
Heribert (gespielt von Norman) ist da das ganze Gegenteil: eher auf der Flucht vor seiner lieben Frau muss er sich wegen seiner Zurückhaltung und dementsprechender Erfolglosigkeit einiges an Häme gefallen lassen.
Der dritte Schwiegersohn im Bunde ist noch „in spe“, aber auch nicht viel mehr beliebt: ein sehr steifer Justizmensch, dem totale Korrektness über alles geht.
Mit dieser gibt es ein Problem, als Hubert mit dem Auftrag, für Neu Isenburg das bestmögliche aus der ersehnten Eisenbahnanbindung herauszuschlagen beim Minister persönlich vorspricht und sich anschließend für seine Durchsetzungskraft als Volksheld feiern lässt. Allerdings verschweigt er – weil allzu peinlich -, dass sein hochkarätiges Treffen nur zwei Minuten gedauert hat und er im Prinzip gar nichts erreicht hat.
Wird Neu Isenburg nun abgehängt von der Lokalbahn – und noch schlimmer: muss er das alles seinen Fans und Huldigern beichten????
Der Bluff droht dann auch endgültig zu platzen, als der Minister persönlich erscheint….Und wer hätte das gedacht: gerade die missratenen Schwiegersöhne retten ihm in einem zünftigen Showdown den Kopf!

….das ganze verpackt als Comedy Musical und auf „hessisch“…mit Sicherheit eine Herausforderung für Igor und Norman!
In die Wiege gelegt ist beiden der Dialekt nicht, aber selbst den kann man ja lernen….wenn´s auch schwer ist und sich garantiert komisch anfühlt – aber ich glaube, unter den Zuschauern war keiner dabei, der nicht nachsichtig gewesen wäre!
Igors tapfere Versuche bei einigen kürzeren Einsätzen waren auf jeden Fall gelungen....mehr noch: einfach nur zum Niederknieen anbetungswürdig….die längeren Passagen auf Hochdeutsch zwischen all´ dem routinierten Hessisch der Schauspielkollegen aber für manchen Zuschauer wahrscheinlich auch willkommen, da für nicht geübte Ohren doch vertrauter!
Auch Igors allererster Auftritt: ein gesungenes Statement – Hut ab! Von seinem excellenten Mienenspiel ganz zu schweigen….er wirkte so locker, lustig und schlaksig, dass das allein den Spass schon wert war! Herzerwärmend außerdem, wie innig und liebevoll er mit seinen beiden Schauspielkindern umgeht....
Zu richtig großer Hochform lief er dann in dem erwähnten Showdown auf, als er im Russenoutfit mit Händen und Füßen und in russischer Sprache nach Herzenslust spielen und toben durfte, um den hohen Gast zu überzeugen!
Vorher hatte er schon alle (auf der Bühne *seufz*) anwesenden Damen sehr russenstylisch mit einem herzhaften Begrüßungsschmatzer rechts und links beglückt, als er von Heribert zusätzlich aufgefordert wurde: "die Männer auch!" Sein Kommentar darauf: "....ach Du Scheiße...."…dazu sag´ ich jetzt mal nichts mehr weiter....*gg*….
Norman durfte als gebürtiger Bremer in eben diesem Showdown einen echten Friesen mimen ….die Rollen waren perfekt ausgesucht!
Und Russe und Friese gelingt es doch dann tatsächlich – mit der Unterstützung von einigen wenigen, aber umso hochprozentiger gefüllten Gläschen, den Minister ´rumzukriegen und Huberts Image wieder ganz und gar strahlend rein zu waschen!

Hach – war das schön!

Kurz und gut: mir steht immer noch das Grinsen im Gesicht! Ich fürchte, das gibt ganz viele neue Lachfältchen! Aber wen stört´s!

Donnerstag, 19. Juni 2008

Blackpool!

....cool!!!!










































Blackpool: Town of Amusement – „Klein Las Vegas“ – „Las Vegas für Arme“
Nicht nur das wichtigste Tanzevent der Welt ist hier beheimatet - unser eigentliches Ziel der Reise - , sondern es wimmelt in der gesamten Stadt nur so von Casinos und Attraktionen, Rummelplätzen und Spielhallen! Bunt und laut und lauter Leute!

Wikipedia erklärte uns wie es zu so einem Stadtgetümmel kommen konnte:
Blackpool ist oder besser „war“ danach der Inbegriff der britischen Seebadferien und Geburtsstätte des modernen Massentourismus insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts….sozusagen ein einziger großer Vergnügungspark für Englands Industriearbeiter direkt an der irischen See. Gedacht zum preisgünstigen Relaxen Tausender von der eintönigen Fließbandarbeit! Aha!
Das änderte sich dann wohl….denn als die Mittelmeergegend mehr und mehr moderner und erschwinglicher wurde, wanderten die Touristen nach und nach dorthin ab und wie es in einem Focus online Artikel dann allerdings nicht sehr freundlich heißt: Blackpool zerfiel….und - geht noch schlimmer weiter:….wurde „billig, ranzig und schal“. Kein freundliches Urteil also, eher vernichtend….
*Seufz* Also von „billig“ kann nicht die Rede sein, fand ich jedenfalls nach einem Blick ins Portemonnaie, ein gewisser morbider Charme ließ sich allerdings nicht leugnen, als wir mit unseren Koffern vom Bahnhof in Richtung Hotel gerumpelt sind….muss ich zugeben. Manche Häuser sahen einfach extrem verlassen aus und ich rechnete schon damit, dass jeden Moment einer dieser trockenen Grasbüschel die Straße heruntergerollt kam, wie man sie aus einschlägigen Western kennt. Aber in welcher Stadt ist schon die Gegend hinter dem Bahnhof hübsch und präsentabel? Außerdem war bei unserer Ankunft schon später Abend, da haben schließlich eh´ viele Geschäfte geschlossen (warum man die aber gleich zunageln mußte?).
Bei einem Restaurantbesuch zwei Tage später sind wir mit der sehr netten Besitzerin ein bissel ins Plaudern gekommen und sie stellte mehr fest als zu fragen, dass wir sicher wegen des Tanzturniers hier seien? Mein „…and a little bit Sightseeing…“ quittierte sie dann mit großen ungläubigen Augen! Wo bitte gäbe es hier Sightseeing???? Na ja…überall, oder? Konnte sie kaum glauben und ihr vernichtendes Urteil über Blackpool gipfelte in einem „It coudn´t get worse“! Vor Jahren wäre die Stadt noch recht ansehnlich gewesen, aber jetzt – betrunkene Jugendliche an jeder Straßenecke und am schlimmsten: die Scharen von Junggesellenabschiedsfeiernden mit ihrer oft zweifelhaften und etwas peinlichen Aufmachung und noch zweifelhafteren Spielchen.
Letztere sind uns auch öfter begegnet *schauder*, ansonsten kann ich mich eigentlich nicht beschweren? Ich bin da zwar etwas vorsichtig, schließlich hatten wir nur einen Einblick von wenigen Tagen, aber trotzdem hab´ ich das dringende Gefühl, irgendwie wohl als einer der wenigen auch mal FÜR diese arme Stadt Partei ergreifen zu müssen!


Und das fällt mir ganz sicher nicht sonderlich schwer:
Blackpool ist zunächst mal kein bisschen steril wie manche anderen Städte, und das zugegebenermaßen angefleckte Image strahlt schon eine gewisse Faszination aus! Noch dazu die Lage….so direkt am Meer und mit meinem heissgeliebten Mövenkreischen schon ab dem frühen Morgen und der Möglichkeit für stundenlange Strandwanderungen….das alles hat für mich einfach immer DAS Flair schlechthin!
Dazu herrliche Shoppingmöglichkeiten in einer netten Fussgängerzone, schnuckelige kleine Smoothiebars und Restaurants, in denen man wirklich und wahrhaftig ESSEN kann!!!! Das allein hat nach unseren bisherigen einschlägigen Erfahrungen in England schon ein bißchen Seltensheitswert! Sorry....
Gut, auf der anderen Seite können den Neuankömmling all´ diese die Vergnügungsstätten in ihrer Masse schon stark überrumpeln, denn die Attraktionen reihen sich an der kilometerlangen Strandpromanade auf wie Perlen an einer Endloskette, ebenso an den drei riesigen Piers, die ich von anderen Orten her nur als kleine unschuldige Stege kenne; hier sind ganze Rummelplätze samt Riesenrad, Schlemmerbüdchen und Autoscootern darauf gebaut! Hab´ ich so jedenfalls noch nie irgendwo gesehen! Und ringsrum gibt´s überall herrliche Sitz- und Sonnengelegenheiten!
Alles täglich geöffnet - jahrein, jahraus!!!! Vom Riesenrad hat man natürlich einen wundervollen Blick! Höhenangst sollte man zwar nicht haben - meiner Mama hat´s aber auf jeden Fall prima gefallen ("Schön frische Luft hier oben!")!
Und nicht zu vergessen: als Sahnehäubchen noch oben drauf "Pleasure Beach" am anderen Ende der Strandpromenade: Ein riesiger sehr gepflegter Freizeitpark mit 14 (!) ineinander verschachtelten Achterbahnen! Spätestens danach hängt man atemlos über der letzten freien Bank!!!! Und hat nur noch ein müdes Lächeln für Lästerer übrig….wer braucht schon langweilige und geschniegelte Schickimickiorte?


Ich hab´ ganz sicher eher wieder Lust auf Blackpool!





Wir Reisenden!
Blackpool - auch meine Mama wollte sich das nicht entgehen lassen…obwohl ich ja doch schon dachte, das Ganze kann mit ihren 86 Jahren recht anstrengend werden. Aber – kann ich ihr das abschlagen und sie alleine zu Hause sitzen lassen? Nein!
Sie war dann auch tatsächlich bestens gerüstet – hatte 1000 Kleinigkeiten akribisch genau in ihren Koffer gepackt (Ich staune!) und nix vergessen (Ich staune noch mehr!). Aber dann fingen die Probleme an! Zu Hause hat alles seinen Platz in sicherer Umgebung, aber unterwegs ist alles anders: die Sachen verschwinden, um erst später oder auch in schweren Fällen gar nicht mehr aufzutauchen. „Wo ist denn….“ Sollte bei dieser Reise zum geflügelten Wort werden. *Seufz*….Begann mit den Hausschuhen „Wo sind sie nur….“….nicht mehr zu finden….sie durchsuchte genauestens alle Schubladen und Schränke, um mir dann zuzumurmeln….“Was suche ich denn eigentlich????“
Am ersten Morgen - noch bevor ich das erste Auge aufschlagen habe - hat das große Suchen schon wieder begonnen: ich höre es rascheln und rumpeln, wuseln und murmeln….alle Tücher verschwunden, die Hausschuhe immer noch nicht wieder da.

Aber auch ich hab´ mein Teil beigetragen….am ersten Abend hatte ich das Fenster anscheinend so ungeschickt geschlossen, dass ich es danach nicht mehr öffnen konnte, so sehr ich auch daran gerissen habe. So haben wir die Nacht in ziemlicher Stickigkeit verbracht…am nächsten Morgen habe ich dann also als allererstes eine kleine Nachricht für den Roomservice geschrieben…bitte reparieren….ähem peinlich….und noch peinlicher: durch Zufall und nach nochmaligem Probieren entdeckten wir, dass alles Reißen nichts nutzen kann, wenn man das Fenster nach außen aufdrücken muss….ganz getreu englischer Verhältnisse! Schnell den Zettel fürs Zimmermädchen vernichten und weg damit! Grad´ noch geschafft, bevor sie vorsichtig klopfte *puh*!






Das Tanzturnier!
DAS sportliche Großereignis also, das jährlich in Blackpool stattfindet: das Blackpool Dance Festival – das Weltgrößte und Wichtigste, was die Tanzsportwelt zu bieten hat!
Veranstaltungsort: Die Wintergardens – mitten in Blackpool und zum Glück nur zwei Häuserecken von unserem Hotel entfernt!
Eine riesige, kunstvoll verschnörkelte, viktorianische Fassade - und einfach bombastisch, was sich dahinter dann für Raum entfaltet! Kaum zu glauben, wo alle diese Tanz- und Theaterhallen ( plus die für Blackpool unvermeidliche Spielhalle), Wandelgänge, Restaurants und Säale Platz finden – im Zentrum der größte , der eigentliche Ballsaal, der massivste, den meine ungeübten Augen je erblickt haben - sapperlot! Alles, aber auch alles, reich und kunstvoll und verschwenderisch ausgeschmückt und verziert – Gold, roter Samt, und Emporen, von denen man im dritten Stockwerk gerade mal auf halber Höhe des Palastes ist. Irgendwo oben wölbt sich dann noch die goldverzierte Kuppel darüber.
Trotzdem - angeblich alles veraltet und verschlissen, wie so mancher Internetbericht tadelt. Kann ich so nicht bestätigen: die verwinkelten Treppen und der leicht bröcklige Stuck erscheinen mir inzwischen schon als typisch englisch und führen nicht zur Abwertung! Viele altehrwürdige Theater in Londons Westend haben diesen Touch!
Hier in diesen imposanten Hallen haben auch bis vor kurzem wichtige Parteiversammlungen stattgefunden…der Torries glaub´ ich…aber die haben sich inzwischen ein anderes Quartier ausgesucht, weil´s ihnen hier nicht mehr gut genug war! Grrrr….angeblich passte die eine oder andere Falte im Teppichboden nicht zum frischen Image des jeweiligen nagelneuen Kandidaten!Egal….
Jedenfalls gab´s für uns allerhand zu sehen! An jeder Ecke zum Beispiel Tanz - VIPs wohin das Auge blicket! Brian Watson, der weltbeste Tänzer, dann noch Trainer mit dem gleichen Prädikat „besonders wertvoll“ (oder auch mal „besonders eingebildet“) aus der ganzen Welt uswusw kamen uns einfach mal so auf der Treppe entgegen oder hielten in der einen oder anderen Ecke mit bestimmt anderen VIPs angeregte Pläusche.
Dann das erste Turnier dieses Tages – 240 Paare waren am Start und sieben Wertungsrichter müssen da in 10 Runden mal vier Tänze die Besten für die nächste Runde heraussieben. Da ist es für jedes Paar wichtig, irgendwie aufzufallen und auf keinen Fall übersehen zu werden – und zwar anscheinend auch erstmal unabhängig vom Können. Dementsprechend atemberaubend sind die Kleider, sowohl in den Farben (schillernd bis grell) als auch im Design: es sind wahre Kunstwerke, die sich da entfalten, wenn die Damen Tanzhaltung einnehmen und die Roben frei schwingen lassen!
Bei 19 Paaren gleichzeitig auf der Tanzfläche geht es da schon mal hektisch zu, insbesondere beim Tango und Quickstep! Ich hab´ selten so viele Zusammenstöße gesehen!
Gegen Abend habe ich dann aber doch schlapp gemacht, muss ich zugeben – meine Füße fühlten sich in den Festschuhen an wie in einen Schraubstock gespannt!
Trotzdem also in den Hallen das Turnier noch seinem Höhepunkt entgegentobte, bin ich schon vorzeitig und auf wunden Füßen nach Hause gestöckelt….und dass, obwohl ich doch nicht einen einzigen Schritt auf dem Parkett gemacht habe!







Mittwoch, 18. Juni 2008

Tokio Hotel....Westfalenhalle....Freitag der Dreizehnte....magischer Glückstag....



































Tokio Hotel Dortmund und ein Drama….
31.03.2008
Juhubel! „Unser“ neuer Konzerttermin! Wochen vorher konnte man schon Berichte über die vor der Westfalenhalle campenden Mädels sehen! Um es mit TH zu sagen: SCHREI!
Sehr nett fand ich es allerdings dann von der Stadt Dortmunnd, dass man die bibbernden Fans in eine Halle umgebettet hat, um größere Schäden zu vermeiden! Brr – nach drei Wochen in diesem Dreck und total durchgefroren hätte doch auch niemand von den Armen eine Minute in der ersten Reihe überleben können (wenn sie es denn soweit überhaupt tatsächlich geschafft hätten!)!
Und was dann noch an Stress dazu kam: keiner wußte, ob das Konzert auch überhaupt stattfindenkonnte – Bill war krank! Stimmbänder entzündet oder was auch immer!
Wir haben uns schon seit einer Weile gefragt, ob er diese Massen von Konzertterminen aushalten kann, der Arme! Und ohne Bills Stimme nun mal kein Konzert! Ein Schlagzeug könnte man ja notfalls gerade noch so ersetzen, aber dieses unverwechselbare anhimmelungswürdige Organ? Never!!!!
Und es kam, wie es kommen konnte….Schreckensmeldung : Alle Konzerte mussten bis auf weiteres ausfallen und Bill unters Messer! Armer Schnucki! Ohne Stimme ist schlecht singen....jammer! Wir hofften natürlich heftig, dass die Operation gut verlaufen würde und wir seine Stimme hinterher noch wieder erkennen konnten! Oder womöglich musste man sogar hoffen, dass er überhaupt noch eine haben wird *schauder*!
Hallo - so eine Unmenge von Konzerten und Promoterminen war eben einfach nicht schaffbar für so ein zartes Kerlchen! Ich versteh´ das auch nicht - ist doch klar, dass er da überfordert war:Obwohl Bill schon mal Probleme mit der Stimme hatte, schossen urplötzlich auf der ganzen Welt die Konzerttermine nur so aus dem Boden. Allein in den USA sollten im April 9 Konzerte stattfinden, und zwar gleich anschließend an die 24 (!!!!) Europa Konzerte seit Anfang März! Und überall kommen dazu natürlich unzählige Interviews, Promoauftritte uswusw. Das ist eigentlich alles gar nicht zu glauben! Na gut, überall schreien die Fans nach den Jungs und sie wollten natürlich alle befriedigen, aber was nicht geht, geht eben nicht!
Armer Bill....spätestens ab da war er dann erst recht überall in den Schlagzeilen! Sogar auf der amerikanischen "People" Seite! Da lag er noch unoperiert im Bett….!

Und dann….Bill hatte die OP sicher nicht zuletzt wegen unseres Daumendrückens anscheinend gut überstanden, und Anfang Mai sollten schon wieder die ersten Konzerte in den USA starten! Fand ich persönlich ja viel zu früh! Anfang Mai! Da war ja kaum seine Reha beendet!!!!
Für unser Dortmund Konzert gab es auch schon einen neuen Termin: 13. Juni! Ich war mir nicht sicher, ob er da noch und überhaupt schon stimmfit sein würde! Der Arme! Aber er konnte sich ja wohl selbst auch kaum bremsen, das Plappermäulchen….

Am Freitag, dem 13. standen wir dann also tatsächlich vor der Westfalenhalle….!
Mein sechstes TH Konzert....und die Mädels in der Schlange vor uns konnten das gar nicht glauben....ich irgendwie auch nicht!
Und was soll man sagen….Stell´ Dir vor es ist TH Konzert und keiner kommt ´rein!Sage und schreibe 20 Minuten NACH offiziellem Konzertstart standen noch so schätzungsweise 14.000 Leute vor der Halle - wir auch....mit den Füßen scharrend und ungeduldig besorgt, was zu verpassen! Selbst die von uns befragten Polizisten konnten keine näheren Angaben zu der monumentalen Verspätung machen! Man sagte, der Einlass habe erst eine Stunde vorher begonnen und zwar über zwei (!) Schleusen, an denen zwei (!) Ordner jeden der ersten zweitausend Fans , die vor lauter Erschöpfung in die Halle torkelten (tagelanges Lagern vorher), intensiv gefilzt haben. Das dauerte natürlich....und keine Ahnung, wie das hätte enden sollen!
Zum Glück lauerten die Tokio Jungs anscheinend genauso wie wir auf den Start und warteten mit dem Aufdiebühnespringen - wohl noch weniger geduldig, denn plötzlich wurden die Secleute wohl eines besseren belehrt und alle Schleusen waren weiiiiit offenoffenoffenoffen und die Massen ergossen sich nur so in die Halle *schwapp* Kontrollen gleich null - maximal wurde noch auf die Tickets geguckt!*Hetz* Treppen ´rauf, Sitzplatz erklommen und Sekunden später....Licht aus - unvorstellbares Kreischen....und los ging´s!
Kurz nochmal umschauen….die Westfalenhalle: nach all´ den Kellyjahren und -zig Hallen, die wir da gesehen haben, waren wir doch das allererste Mal hier! Imposant, beeindruckend und magisch - muss ich ja schon sagen! Ein riesiges Rund mit aufsteigenden Tribünen, und wenn da Tausende im Halbdunkel wie hier gerade vor sich hintoben, Leuchtstäbe und Arme schwenken, geht die Post aber auch sowas von ab!!!! Eine unglaubliche Atmosphäre!
Wir hatten hier (Weicheier-sorry-)Plätze auf einer der vorderen Tribünen, aber ganz wundervoll, denn von da war die Bühne gar nicht mal so weit entfernt! Genauso wundervoll geeignet zum Fotografieren! Obwohl ich selber damit immer Schwierigkeiten habe - auf meinen Bildern hab´ ich meist sehr deutlich und ausschließlich die Arme meiner Vorderleute abgelichtet - und mal ehrlich, wer will die sehen?
Also überlasse ich das Fotografieren lieber den Könnern unter uns und ich lausche....ohne Ohrstöpsel, versteht sich, damit nichts zwischen mir und Bills genialer Stimme steht!

Gefühlte1284 Bilder später, fast taub, dahingeschmachtet und völlig durchgerüttelt hingen wir dann über der Reling, bis wir gecheckt hatten, dass es wirklich schon wieder vorbei und allealle war *heul*....war wohl anzunehmen, als die Arbeiter die Bühne schon halb abgebaut hatten....oder????
Grübelgrübel....vielleicht hätten wir doch noch warten sollen....auf eine vierte Zugabe? Aber so ganz ohne Bühne....?
Wir haben jedenfalls dann doch den Rückzug angetreten, konnten nach wenigen Stunden auch schon wieder feste Worte zu uns nehmen....man musste nur in der nächsten Zeit ein klitzekleines bisschen lauter mit uns sprechen! Kein Wunder, wenn 90 Minuten lang Düsenjägergeschwader um einen kreisen, ne?
Dabei lief die eigentliche Musik vor dem ultimativen totalen Fangekreisch fast im Hintergrund....wichtigste Feststellung: Bills sensationelle Stimme ist wieder da!!!! Zwar sehr viel deutlicher auf CD....dafür aber hier live....JUBEL....von unschätzbarem Wert, da überhaupt noch vorhanden (kann bestätigt werden!)!

Schnuckelige Fanaktionen gab´s auch: Tausende von aufgeblasenen Gummihandschuhen („Wo sind Eure Hände?“) und selbstgebastelten Sternen…. alles von den Jungs kopfschüttelnd ob soviel hingebungsvoller Zuneigung gewürdigt!
Unglaublich auch, wie unnachahmlich es Bill gelingt, mit relativ sparsamen Bewegungen wahnsinnig viel Power in die Songs zu bringen und den Rhythmus regelrecht anzutreiben....hammer! Und sehr sehr geil anzusehen....!!!!
Übrigens: der arme Georg muss sich im Laufe eines Konzertes ja echt einige üble Scherze von Billi Boy auf seine Kosten gefallen lassen! Der Gute muss ja ein bärenstarkes Fell haben….und auf die Dauer auch jede Menge Humor….






Meppen 07.06.2008....Laufen statt Springen....und abends Singen!



















Benefizfußballspiel mit den Skiadlern in Meppen - Mein Fazit: Ein äußerst erfolgreicher Ausflug! Zunächst hatte es nicht danach ausgesehen….die Vivaris Arena….ein sehr sehr großes Fussballstadion und überall Gitter zwischen Rasenfläche und Zuschauertribünen! Ungünstig, wenn man auf ein Sichunterdiespielermischen nach dem Schlusspfiff hofft!
Aber wenigstens nah genug….
Allerdings kein Martin Schmitt diesmal….weil auf einer anderen Benefizveranstaltung in München unterwegs *schluchz*, und oooooch – ist das denn erlaubt????Aber alle anderen waren da und haben sich auf dem Spielfeld die Seele aus dem Leib gerannt – und das bei relativer Hitze! Hanni, alle Michis, Georg Späth und auch einige neue Gesichter, die ich unbedingt im Internet nachschlagen muss! Ach ja – und der neue Trainer natürlich….Werner Schuster….vom „Ehemaligen“ Peter Rohwein weit und breit keine Spur mehr!Ich wusste gar nicht, dass ersterer noch so jung ist oder zumindest so jung aussieht? Er könnte glatt auch noch als einer der Aktiven durchgehen! Sympathisch ist er aber auf jeden Fall nach dieser ersten Inaugenscheinnahme! Lassen wir uns überraschen! Seit dem Spiel humpelt er alllerdings, der Arme!
Skispringer gegen Nordische Behindertennationalmannschaft 4:5 hieß zum Schluss jedenfalls das Ergebnis! Mein persönliches Ergebnis: wie immer ein Highlight für jeden Skisprungfan, der seine Stars auch mal ohne Helm und ganz nah erleben möchte!
Abends dann also wie immer die sogenannte After Ski Party….ein überdimensionales Zelt war schon aufgestellt und die Musik von dem muskelbepackten und glatzköpfigen ffn - DJ HighTower dröhnte ab dem frühen Abend so heftig, dass die ganze Gegend nur so bebte. Kaum zu glauben, dass man es da drinnen aushalten konnte?! Anscheinend gewöhnt sich das Körperchen dann irgendwann an die Decibel, aber ob das gut ist? Die entsprechende Technik war vorne jedenfalls so aufgestellt, dass sie den ganzen Abend auf Federn auf- und niederhüpfte, damit sie nicht beschädigt wurde….da fällt mir gerade ein, dass er das vom Publikum auch verlangt hat – aha….deshallb!!!!
Die angekündigte Autogrammstunde wurde von eben diesem DJ dann erstmal kurzerhand abgesagt….Scherzkeks! Natürlich fand sie statt – uns´re Skispringer lassen uns schließlich nicht hängen! Frisch gestylt und umgezogen….
Ich konnte tatsächlich einen günstigen Moment erwischen, als Sven gerade nicht so umlagert war und ihn mit freundlichem Gebrülle (Dezibel!) um meine Autogramme bitten. Es dauerte eine Weile, bis ich ihm dann die einzelnen Buchstaben zugeschrieen hatte – schrecklich! Sehr viel mehr Plauderei. war dann auch einfach nicht mehr möglich….
Hanni - man kann über ihn sagen was man will, aber der Kerl sieht einfach *schluck* gut aus! Besser noch als früher, da er nicht mehr so spindeldürr wirkt, sondern einfach nur schmal und durchtrainiert. Die blonde, etwas längere Haarpracht hat mir zwar besser gefallen, aber an das dunklere kurze hatte ich mich auch ruckzuck gewöhnt, einfach da seine Augen so einen unwiderstehlich intensiven Blick haben, durchdringend geradezu....! Hammer! Dazu dieser neuerdings ganz dunkle Teint…. vielleicht hat er gerade irgendwo sein Skirentnerdasein unter freiem Himmel genossen.
Da er sich wirklich wie angekündigt den ganzen Abend unters gemeine Volk gemischt hat und wir beim Public Viewing ( EM Portugal gegen Türkei) sogar an einem Tisch (!!!!) zusammen saßen, ist uns auch zum ersten mal sein persönlicher Bodyguard aufgefallen (er als einziger hatte wohl einen, auf die anderen hatten nur die üblichen Ordner ein Auge).:Ein Typ mit Krawatte und im dunklen Zwirn; der ihm ständig Augenkontakt anbot und stets einen Abstand von maximal fünf Metern zu ihn hielt! Witzig - wo er ging und stand, folgte er ihm tatsächlich wie ein Schatten! Das würde mich ja ganz und gar wahnsinnig machen! Aber vielleicht kommt man ja auch als Mega Star irgendwann mal zu dem Punkt, an dem man so was eher beruhigend findet....und es dankend hinnimmt!
*Seufz* - Das versprochene Vermischen von Fans und Stars fand also tatsächlich statt! Eins ist sicher: wenn man jemals geplant hat, einen der heißgeliebten Skispringer in trauter Gemeinsamkeit mal ein bissel näher kennen zu lernen, ist das hier eine total traumhafte Gelegenheit! Jeder von Ihnen saß oder stand zwischen dem allgemeinen Publikum und hat sich auch deutlich über jeglicheAnsprache gefreut! Was für ein Pech, dass ich mit meiner Smalltalkausbildung noch in den Kinderschuhen stecke!*G*…. Naja, und so ein über die Musi drübergeschrieenes Kompliment hat natürlich auch seine Schattenseiten und kann nicht seine volle Wirkung entfalten….
Ein aufregender Abend jedenfalls, und nach dem Abpfiff (Sieg für Portugal . juhu….wenigstens das Ergebnis hab´ ich mitbekommen….ähem….!) haben wir uns oder genauer gesagt unsere Ohren dann doch in Sicherheit gebracht….sprich: den Weg zurück Richtung Hotel eingeschlagen! Obwohl alle Stars und Sternchen noch weiter an Ort und Stelle blieben….konnte ich ja fast gar nicht übers Herz bringen….so tolle Gelegenheiten….einfach den Rücken zukehren….hätte ich nicht…sollte ich nicht….könnte ich nicht….aber wie gesagt….ich muss eh´ noch an meiner Smalltalkfähigkeit feilen….vielleicht bin ich nächstes Mal schon den nötigen Schritt weiter!
Das Gewummer und Gebrüll aus den Gigatoboxen verfolgte uns übrigens fast auf dem gesamten Heimweg noch….anscheinend sollte der ganze Ort beschallt werden?! Dabei hatten wir das Beschallen doch nun schon den ganzen Abend über genossen…zur Autogrammstunde….beim Wässerchen trinken….beim Public Viewing (wurde daher auch gleich ohne Ton gezeigt)….da alles im Zelt stattfand, bzw in einem kleinen Nebenzelt – aber eben immer unter der erwähnten vollen Beschallung.
Einen Lifeact auf der Bühne bekamen wir übrigens auch noch geboten: Olaf Henning! Falls das jemandem etwas sagt…mir bis dato nicht….aber seinen Superhit „Wirf das Lasso aus….“ Oder so ähnlich hatte ich doch schon mal gehört! Ist ja eigentlich nicht so meine Welt, aber ich muss sagen – der Junge hatte sein Publikum im Griff! Und brachte es zu allerlei neckischen Mitmachaktionen. Süß! Also - wer drauf steht: er gibt im Herbst ein Konzert in den Dortmunder Westfalenhallen!